
Es gibt Hinweise darauf, dass es einen Zusammenhang zwischen ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) und Hochbegabung geben kann, aber es ist ein komplexes Thema. Hier sind einige wichtige Aspekte:
1. Gemeinsamkeiten zwischen ADHS und Hochbegabung
Hohe Kreativität & schnelle Auffassungsgabe: Hochbegabte und Menschen mit ADHS können oft sehr kreativ denken und haben eine schnelle Denkgeschwindigkeit.
Interessensbasierte Motivation:
Beide Gruppen neigen dazu, sich stark auf Themen zu konzentrieren, die sie interessieren, während sie bei uninteressanten Aufgaben schnell den Fokus verlieren.
Unruhe & Impulsivität:
Hochbegabte Kinder können sich manchmal langweilen und dann unruhig oder impulsiv wirken – ähnlich wie Kinder mit ADHS.
2. Unterschiede & Fehlinterpretationen
Fehldiagnosen:
Hochbegabte Kinder können fälschlicherweise eine ADHS-Diagnose erhalten, weil sie sich im Unterricht unkonzentriert oder verhaltensauffällig zeigen. Umgekehrt kann ADHS übersehen werden, weil Hochbegabung gewisse Schwächen kaschiert.
Hochbegabung ≠ ADHS:
Während ADHS eine neurobiologische Störung ist, ist Hochbegabung eine kognitive Fähigkeit. Dennoch können sie gemeinsam auftreten (Doppeldiagnose).
3. "Twice Exceptional" – Hochbegabung mit ADHS
Manche Menschen sind "twice exceptional" (2E), d.h. sie sind sowohl hochbegabt als auch von ADHS betroffen.
Das bedeutet:
Sie haben ein hohes Potenzial, aber Schwierigkeiten mit Organisation, Konzentration oder Impulssteuerung.
Standardisierte Schulumgebungen passen oft nicht zu ihnen, weil sie entweder unterfordert oder durch ADHS beeinträchtigt sind.
4. Fazit
Es gibt Überschneidungen zwischen Hochbegabung und ADHS, aber sie sind nicht dasselbe. Eine fundierte Diagnose durch Fachleute ist wichtig, um das Kind oder den Erwachsenen bestmöglich zu unterstützen.
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