Wie reagieren Adhsler auf Trennungen?

 

Menschen mit ADHS reagieren auf Trennungen oft intensiver und emotionaler als andere, was mit den besonderen Eigenschaften der Störung zusammenhängt. Diese Reaktionen können von Person zu Person unterschiedlich sein, aber es gibt einige typische Muster, die häufig auftreten:

 

1. Emotionale Intensität:

Menschen mit ADHS erleben ihre Emotionen oft stärker und impulsiver. Eine Trennung kann daher zu sehr intensiven Gefühlen wie Trauer, Wut, Verwirrung oder Angst führen. Diese Emotionen können sie in vielen Fällen überwältigen, was dazu führt, dass sie möglicherweise schwieriger mit der Situation umgehen können.

 

 

2. Impulsivität in der Reaktion:

Aufgrund ihrer impulsiven Natur neigen Menschen mit ADHS dazu, in emotional aufgeladenen Momenten schnell zu handeln, ohne die langfristigen Folgen ihrer Entscheidungen zu bedenken. Dies kann dazu führen, dass sie in der Phase nach der Trennung impulsive Handlungen vollziehen, wie z. B. den Ex-Partner wiederholt zu kontaktieren, zu betteln oder sogar in extremen Fällen, die Beziehung erneut zu suchen, ohne die Gründe für die Trennung wirklich zu reflektieren.

 

 

3. Schwierigkeiten mit Selbstregulation

Das Fehlen von Impulskontrolle und Schwierigkeiten bei der emotionalen Selbstregulation können dazu führen, dass Menschen mit ADHS ihre Emotionen nach einer Trennung nicht gut in den Griff bekommen. Sie könnten in ihre eigenen Gedanken und Ängste abdriften, was sie in einen Zustand von Verzweiflung oder Überforderung versetzen kann.

 

 

4. Selbstwertprobleme:

Da Menschen mit ADHS oft Schwierigkeiten mit Selbstorganisation und Selbstwertgefühl haben, kann eine Trennung ihr Selbstbild besonders stark beeinträchtigen. Sie könnten sich übermäßig selbstkritisch fühlen oder das Gefühl haben, sie seien "nicht genug" oder "nicht liebenswert". Dies kann das Gefühl der Einsamkeit verstärken und zu einem längeren Heilungsprozess führen.

 

 

5. Neigung zu Ablenkung:

In einigen Fällen versuchen Menschen mit ADHS, sich von der emotionalen Belastung einer Trennung abzulenken, indem sie sich in neue Aktivitäten stürzen, schnell neue Beziehungen eingehen oder sich auf verschiedene Reize konzentrieren, um den Schmerz zu vermeiden. Diese Ablenkung kann eine kurzfristige Erleichterung bringen, hindert sie aber oft daran, die Trennung wirklich zu verarbeiten.

 

 

6. Verlangen nach Bestätigung:

Menschen mit ADHS können in schwierigen emotionalen Zeiten ein starkes Bedürfnis nach Bestätigung oder Unterstützung von anderen haben. Sie könnten intensiver nach Bestätigung suchen, um ihre Ängste und Unsicherheiten zu lindern. Dies kann in einer Trennungsphase dazu führen, dass sie sich von anderen Personen abhängig machen, um sich besser zu fühlen.

 

 

7. Schwierigkeiten, loszulassen:

Aufgrund der Tendenz zu emotionaler Intensität und dem manchmal impulsiven Handeln kann es für Menschen mit ADHS schwer sein, loszulassen und die Trennung zu akzeptieren. Sie könnten immer wieder an der Beziehung festhalten, trotz der negativen Auswirkungen, und Schwierigkeiten haben, sich von der Vergangenheit zu lösen.

 

 

 

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Menschen mit ADHS die gleiche Reaktion auf Trennungen zeigen. Manche können trotz der Herausforderungen sehr resilient sein und schneller heilen, wenn sie Unterstützung und Strategien zur Bewältigung ihrer Emotionen entwickeln. In vielen Fällen hilft es, sich Zeit zu nehmen, die Trennung zu verarbeiten, professionelle Unterstützung zu suchen und sich mit positiven, stabilisierenden Aktivitäten zu beschäftigen.

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