🧠 Wie ADHS die Sexualität beeinflusst

 

 

Sexualität ist ein wichtiger Teil unseres Lebens – doch für Menschen mit ADHS kann sie mit besonderen Herausforderungen verbunden sein.

 

Vielleicht kennst du das Gefühl, dich in intimen Momenten nur schwer auf deinen Partner zu konzentrieren oder impulsiv zu handeln, ohne es eigentlich zu wollen.

 

Oder du bemerkst, dass du zeitweise kaum Interesse an Sexualität hast und dich fragst, warum das so ist. Diese Veränderungen sind keine Seltenheit, denn ADHS beeinflusst nicht nur den Alltag, sondern auch unser Erleben von Nähe und Intimität.

 

 

 

🧠 Wie ADHS die Sexualität beeinflusst

 

Die neurologischen Besonderheiten von ADHS betreffen auch die Sexualität. Studien zeigen, dass das Belohnungssystem im Gehirn – gesteuert durch Dopamin – bei ADHS anders funktioniert. Dieser Neurotransmitter beeinflusst nicht nur unsere Motivation und Aufmerksamkeit, sondern auch unser Lustempfinden.

 

Mögliche Auswirkungen können sein:

 

  • • Impulsivität und riskantes Verhalten:

 

  • Spontane Entscheidungen und das Streben nach neuen Reizen können sich auch im Sexualverhalten zeigen.

 

  • • Konzentrationsprobleme in intimen Momenten:

 

  • Die Gedanken schweifen ab, obwohl du eigentlich präsent sein möchtest.

 

  • • Schwankendes sexuelles Interesse:

 

  • Von Phasen erhöhter Libido (Hypersexualität) bis hin zu Desinteresse (Hyposexualität) ist vieles möglich.

 

 

Diese Schwankungen können dich oder deine Partnerschaft belasten – doch mit den richtigen Strategien lässt sich ein erfülltes, gesundes Sexualleben entwickeln.

 

 

🛠️ 3 Tipps für ein erfülltes Sexualleben mit ADHS

 

1️⃣ Bewusst Nähe schaffen – ohne Ablenkungen

 

Plane bewusst Zeit für Intimität ein, ohne Ablenkungen durch Handy, Fernseher oder andere Reize.

Verabredet euch zum „Date Night“ – ohne Erwartungen, aber mit der Absicht, euch ganz aufeinander einzulassen.

 

💡 Tipp:

Nutze die 5-5-5-Methode:

5 Minuten Blickkontakt, 5 Minuten gemeinsames Atmen, 5 Minuten sanfte Berührung. Das hilft, Verbindung zu stärken.

 

2️⃣ Kommunikation als Schlüssel

Sprich offen mit deiner/m Partner*in über deine Herausforderungen und Bedürfnisse.

ADHS-bedingte Impulsivität oder Konzentrationsprobleme sind kein Zeichen von Desinteresse – doch dein Gegenüber braucht dieses Wissen, um es nicht falsch zu interpretieren.

 

 

💡 Tipp: Nutzt die „Ich-Botschaft“-Technik: „Ich merke, dass ich manchmal abschweife, obwohl ich gerne bei dir wäre. Vielleicht könnten wir gemeinsam etwas Neues ausprobieren, das mir hilft, präsent zu bleiben.“

 

 

3️⃣ Selbstreflexion & Wissensaufbau

Sexuelle Bedürfnisse verändern sich – besonders bei ADHS, wo das Gehirn ständig nach neuen Reizen sucht. Lerne, deine Muster zu erkennen: Wann tritt impulsives Verhalten auf? Gibt es Phasen, in denen du weniger Interesse an Sexualität hast?

 

 

💡 Tipp: Vielleicht macht ein „Intimitäts-Tagebuch“ für dich Sinn, um Veränderungen besser zu verstehen. Notiere z. B.: Wie fühle ich mich heute? Wie war mein Bedürfnis nach Nähe? Gab es Situationen, die mich abgelenkt haben?

 

 

Du bist nicht allein – und du kannst deine Sexualität bewusst gestalten 💙 

Je besser du verstehst, was in dir vorgeht, desto leichter fällt es dir, deinen Alltag zu meistern. Wenn du oft das Gefühl hast, überfordert oder missverstanden zu sein, kann eine professionelle Diagnostik der erste Schritt sein, um endlich Antworten zu finden.

 

 

 

 

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